Für ein positives Leben ohne Alkohol.

Nüchternheit

Im Literarischen Salon

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Diese Woche saß ich im Audimax der Leibniz Universität Hannover, um mir eine Veranstaltung des Literarischen Salons anzuhören. Wir waren bei den Podcastern von „Lage der Nation„, der wohl beliebteste Politik-Podcast Deutschlands. Die Beiden haben jetzt nämlich auch ein Buch geschrieben, welches den Titel „Baustellen der Nation“ trägt. Beim Warten auf den Veranstaltungsbeginn rätselten mein Mann und ich, wieviele Jahre es wohl schon her sei, dass wir zum letzten Mal in einem Audimax saßen. Bei mir waren es rund 14 Jahre, also das letzte Mal im Jahr 2009. Denn 2010 zog ich für ein Jahr nach München, um dort meine Bachelor Arbeit für ein Möbel-StartUp zu schreiben. Da saß ich in keinem Audimax mehr.

Das Traurige an der Geschichte ist, dass ich mich an kein einziges Mal im Audimax meiner Hochschule erinnern kann ohne Restalkohol im Blut gehabt zu haben. Ich saß damals also immer total verkatert in meinen Rechtsvorlesungen, die dort regelmäßig statt fanden, weil ich so viel am Feiern war. Während meines medienwirtschaftlichen Studiums hatte ich insgesamt fünf Rechtsvorlesungen. Für mich war das alles damals furchtbar trocken. Eine Rechtsklausur durfte ich sogar zweimal deswegen schreiben. Immer wenn ich über meine feucht fröhliche Zeit von damals nachdenke, kommt mir das wie in einem anderen Leben vor. Diese Zeit hat so gar nichts mehr mit meinem heutigen Dasein zu tun. Sie ist etwas, das ich hinter mir gelassen habe und mich trotzdem da hin geführt hat, wo ich heute stehe. Denn heute kann ich mich in eine Veranstaltung im Audimax setzen und weiß am nächsten Morgen noch, worüber dort am Vorabend gesprochen wurde. Ich finde das großartig. Ich liebe es nüchtern zu sein.